Dienstgrad Polizeioberrat/in erklärt

In Deutschland hat jedes Bundesland seine eigene Polizei. Die Laufbahnen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland, wobei die Amtsbezeichnungen jedoch einheitlich sind. Die Amtsbezeichnungen richten sich nach der Art der Polizei, bei der ein Beamter/in seinen/ihren Dienst verrichtet, beispielsweise der Schutzpolizei, der Kriminalpolizei oder der Wasserschutzpolizei.

 

Die Dienstgrade der Polizeibeamten/innen sind an den Schulterklappen der Uniform zu erkennen. Streifen, Sterne oder eine Kombination aus beiden weisen auf den Dienstgrad hin. Der Polizeidienst ist in den Bundesländern in drei verschiedene Laufbahnen, den mittleren, den gehobenen und den höheren Dienst gegliedert.

 

In jeder dieser Laufbahnen gibt es verschiedene Dienstgrade, was bedeutet, dass die Beamten/innen sich Schritt für Schritt nach oben arbeiten können. Der höhere Dienst ist die höchste Laufbahn für Polizeibeamte in Deutschland. In Folgende wird der Dienstgrad Polizeioberrat erklärt.

 

Polizeioberrat

 

Die Dienstbezeichnung Polizeioberrat/in (POR) steht für das zweite Amt im höheren Polizeivollzugsdienst. Polizeibeamte/innen in diesem Amt werden mit besonderen und anspruchsvollen Führungs- und Fachaufgaben betraut und tragen eine hohe Verantwortung. Dazu kann die Leitung einer Polizeidienststelle, einer Polizeieinheit oder von polizeilichen Einrichtungen gehören.

 

Ein Polizeioberrat/in regelt den Einsatz von Polizeikräften, kümmert sich um die Organisation und die technische Ausrüstung. Außerdem übernimmt er/sie Aufsichtsaufgaben. Er/sie kann zuständig für die Ausbildung des Polizeinachwuchses sein. Ein Polizeioberrat/in hat zwei goldenene Sterne auf der Schulterklappe.

 

Wie erreiche ich diesen Dienstgrad?

 

Der höhere Polizeidienst bietet anspruchsvolle und verantwortungsvolle Tätigkeiten und stellt daher sehr hohe Anforderungen an die Bewerber/innen. Schon beim Einstieg in den höheren Dienst müssen fFolgende Voraussetzungen erfüllt werden:

  • Abitur oder einen gleichwertigen Schulabschluss
  • Studium an einer Fachhochschule für den öffentlichen Dienst oder einen Abschluss an einer ähnlichen Bildungseinrichtung.
  • Erfolgreichen Abschluss der Prüfung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst
  • Berufspraxis im Polizeidienst und im höheren Dienst als Polizeirat/in
  • Erfolgreicher Abschluss des Auswahlverfahrens
  • Polizeidiensttauglichkeit

Theoretisch ist ein Einstieg in den höheren Polizeidienst nach einem abgeschlossenen Hochschulstudium möglich. Der Weg wird jedoch selten eingeschlagen. In der Regel kann der höhere Dienst bei der Polizei erreicht werden, wenn ein/e Beamter/in die Laufbahn im gehobenen Dienst durchlaufen hat.

 

Der höhere Dienst ist somit eine Aufstiegschance für Polizeibeamte/innen im gehobenen Dienst. Der Aufstieg vom gehobenen in den höheren Dienst erfordert ein Studium von zwei Jahren. Dabei handelt es sich um einen Masterstudiengang in Form von Modulen. Im Studium werden theoretische und praktische Abschnitte behandelt.

 

Das erste Studienjahr finden in Polizeidienststellen und deren Bildungseinrichtungen statt. Das zweite Studienjahr wird an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster absolviert.

 

Abgeschlossen wird das Studium mit einer Masterprüfung abgeschlossen. Diese umfasst eine schriftliche und eine mündliche Prüfung und wird vor dem Prüfungsausschuss der Deutschen Hochschule der Polizei abgelegt.

 

Wenn dieses Studium erfolgreich absolviert wird, kann man zum Polizeirat/in ernannt werden. Das Amt des Polizeioberrats ist dann die nächste Karrieresufe im höheren Dienst.

 

Aufgaben eines Polizeioberrats/in

 

Für einen Polizeioberrat/in gibt es unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten.

 

Er/sie kann mit der Leitung einer Dienststelle betraut werden. Die Größe der Dienststelle kann dabei etwas größer sein, als Dienststellen, denen ein Polizeirat/in vorsteht. Die Tätigkeit reicht von der organisatorischen Leitung bis hin zur Personalführung und der Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Polizeieinheiten zu jedem Zeitpunkt.

 

Er/sie kann als Pressesprecher für die gesamte Polizei einer Großstadt eingesetzt werden. In dieser Position vertritt der Polizeioberrat/in die jeweilige Polizeibehörde beispielsweise bei Pressekonferenzen vor der Öffentlichkeit.

 

Weitere Aufgaben sind Führungsaufgaben bei der Verfolgung von Straftaten. Zeugenbefragungen müssen geplant werden, Behördenkommunikation muss übernommen werden und Ermittlungen müssen getätigt werden.

 

Aufklärungskampagnen und das Planen von Maßnahmen zur Prävention von Straftaten gehören ebenfalls in den Aufgabenbereich eines Polizeioberrats/in, ebenso wie die Planung von Großveranstaltungen, wie beispielsweise Fußballspiele oder Konzerte.

 

Auch die Leitung einer Polizeieinheit oder eines Fachbereiches in einer größeren Polizeidienststelle ist eine Möglichkeit. Ein Polizeioberrat/in kann auch als Ausbilder in einer deutschen Polizeihochschule dienen oder die Leitung einer polizeilichen Einrichtung übernehmen.

 

Zu den Zuständigkeiten eines Polizeioberrats/in zählen die Leitung von größeren Polizeieinsätzen, einschließlich der Planung und der Organisation. Er/sie ist verantwortlich für die technische Ausrüstung und ist Vorgesetzte/r der untergebenen Kollegen/innen.

 

Verdienst eines Polizeipberrats/in

 

Ein Polizeioberrat/in wird nach der Besoldungsgruppe A14 bezahlt. Die Bezahlung ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Innerhalb der Besoldungsgruppe A14, gibt es acht Stufen. Stufe 1 liegt bei ungefähr 4700 Euro und Stufe acht bei 6400 Euro. Des Weiteren hängt die Besoldung von Faktoren wie Familie, Kinder, Überstunden, usw. ab.

 

Karrierechancen

 

Als Polizeioberrat/in besteht die Chance aufzusteigen, zum Polizeioberrat/in (POR): Die Aufgaben unterscheiden sich nicht wesentlich von denen des Polizeirats(in), außer dass die Aufgabengebiete größer sein können. Polizeidirektor/in (PD): Zu dessen Hauptaufgaben zählen Führungsaufgaben und die Repräsentation der Polizei in der Öffentlichkeit.

 

Leitenden Polizeidirektor/in (LPS): Mit dieser Position ist die höchste Beamtenstellung innerhalb der Polizei erreicht. Danach gibt es noch die Chance, zum Chef der Polizei in einem ganzen Bundesland aufzusteigen.

 

Außerdem gibt es im höheren Dienst einige Ämter, die von einer einzigen Person besetzt werden. Dazu gehört der Direktor/in der Polizeihochschule, der Präsident/in der Landespolizeidirektion in verschiedenen Bundesländern oder die Landespolizeipräsidenten/innen. Nach oben

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Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/am-k%C3%B6rper-getragen-k%C3%B6rperkamera-794111/