Dienstgrad Polizeioberkommissar/in erklärt

 

Die vielseitigen Aufgaben des Polizeioberkommissars

 

Als Polizeioberkommissar werden in Deutschland Polizeivollzugsbeamte bezeichnet, welche dem gehobenen Polizeivollzugsdienst nachgehen. Sie sind in die Besoldungsgruppe 10 eingestuft, also das erste Beförderungsamt im gehobenen Dienst. Dabei arbeiten sie im Dienst der Staatsanwaltschaft als Ermittlungsperson. Die Arbeit als Polizeioberkommissar bringt viele spannende Tätigkeiten, zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten und einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag mit sich.

 

Karriere- und Aufstiegschancen

 

Im gehobenen Dienst warten viele spannende und vielseitige Aufgaben auf die Beamten. Die Polizisten haben die Wahl zwischen unterschiedlichen, spannenden und abwechslungsreichen Tätigkeiten. Auch die Karriere- und Aufstiegschancen sind dementsprechend vielfältig. Aus diesem Grund können Oberkommissare der Polizei zum Beispiel Führungspositionen übernehmen, wie zum Beispiel Wachleiter, erster Streifenführer, Dienstgruppenleiter oder Zugführer in einer geschlossenen Einheit.

 

Doch man muss nicht zwingend eine Führungsposition anstreben, es ist auch möglich, als normaler Sachbearbeiter ohne Führungsfunktion tätig zu sein. Insbesondere bei Polizeien ohne mittleren Dienst nehmen Polizeioberkommissare also Dienste ohne Führungsfunktion an. Die Beamten haben außerdem die Wahl zwischen Außendienst und Innendienst. Im Außendienst geht man auf Streife und rückt aus, wenn ein Notruf eingeht.

 

Oberkommissare haben im Notfall das Sagen, was bedeutet, dass die anderen Polizisten auf ihr Wort hören müssen. Dies heißt aber auch, dass sie eine große Verantwortung tragen. Im Innendienst geht es vorwiegend um bürokratische Dinge. Hier sind strukturiertes Denken, Teamfähigkeit und Organisationstalent gefragt.

 

Ausbildung

 

Sofern man eine Stelle der dritten Qualifizierungsebene anstrebt und als Polizeioberkommissar arbeiten möchte, muss man zunächst ein erfolgreiches Studium abschließen. Dies findet in der Regel an einer Fachhochschule statt.

 

Um das Studium beginnen zu können, sollte man einige formale Voraussetzungen erfüllen. Die Studenten müssen die EU-Bürgerschaft besitzen, dürfen keine Vorstrafen besitzen, müssen zwischen 16 und 37 Jahren alt sein, sollten über die Führerscheinklasse B verfügen und aus polizeiärztlicher Sicht für den Polizeidienst tauglich sein.

 

Am Ende tragen die Absolventen den akademischen Titel „Diplom-Verwaltungsfachwirt“ oder „Bachelor of Arts“. In manchen Bundesländern Deutschlands ist es außerdem möglich, in der zweiten Qualifizierungsebene ohne Prüfung zum Polizeioberkommissar aufzusteigen.

 

Solche Beamten können allerdings keine Führungsverantwortung wahrnehmen. Im Laufe der Ausbildung eignen sich die Anwärter sowohl theoretische als auch praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten an. Vor allem aber lernen sie das Strafrecht kennen.

 

Auch der Umgang mit Waffen wird geschult. Schießübungen helfen dabei, ein Gefühl für die Waffe zu bekommen. Ebenso muss die Konformität mit dem Waffentyp sichergestellt werden.

 

Gehalt

 

Nach drei Jahren ist man für den gehobenen Dienst qualifiziert und erhält den Rang des Polizeikommissars. Nachdem dieser Rang erreicht wurde, gibt es die Möglichkeit ein Studium zu machen. Dieses qualifiziert die Absolventen für die Tätigkeit als Polizeioberkommissar. Damit man am Studium teilnehmen kann, ist ein abgeschlossenes Abitur Voraussetzung.

 

Das Gehalt für einen Polizeikommissar beginnt bei circa 2.900 Euro, kann aber je nach Tätigkeitsfeld, Überstunden und Zuschlägen abweichen. Streben die Polizeikommissare eine Tätigkeit als Polizeioberkommissar an, können sie mit über 5.000 Euro im Monat rechnen.

 

Im gehobenen Dienst beginnt man immer in der Besoldungsgruppe A9 und kann bis zur Besoldungsgruppe A13 aufsteigen. Wenn man sich für den öffentlichen Dienst entscheidet, warten also zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten und Gelegenheiten zur Weiterentwicklung.

 

Es ist überdies relativ einfach, sich innerhalb des öffentlichen Dienstes umzuorientieren. Viele Polizeioberkommissare entscheiden sich spätestens, wenn sie eine Familie gründen möchten, für den Innendienst.

 

Charakterliche Eigenschaften und Tätigkeiten

 

Es gibt einige charakterliche Eigenschaften, die für den Dienst als Oberkommissar der Polizei von Vorteil sind. Dazu gehören vor allem Teamfähigkeit, eine gute Kommunikationsfähigkeit, ein sicheres Auftreten und eine schnelle Reaktionsfähigkeit.

 

Wenn man als Polizeioberkommissar im Außendienst arbeitet, hat man es gelegentlich mit prekären und gefährlichen Situationen zu tun, in denen ein kühler Kopf und schnelles Handeln gefragt sind. Aus diesem Grund sollten die Beamten eine hohe physische und psychische Belastbarkeit ausweisen.

 

Je nach Tätigkeitsfeld sind die Beamten zum Beispiel für die Planung und Organisation von Aktivitäten zuständig. Überdies kümmern sie sich um den Einsatz von Polizeikräften für eine funktionale Einheit oder ein Gebiet. Dabei nehmen sie mit leitenden Beamten Verbindung auf und kümmern sich um den Personalbedarf und legen finanzielle Mittel fest.

 

Ebenso setzen sie sich mit der Ermittlung, Untersuchung und Verhütung von Verbrechen auseinander und stellen dabei sicher, dass die Aufgaben in Einklang mit Vorschriften und Gesetzen durchgeführt werden.

 

Wissen

 

In ihrer Laufbahn können Polizeioberkommissare unterschiedliche Wege einschlagen. Jeder Bereich erfordert unterschiedliches Wissen. In der Kriminologie untersuchen die Beamten kriminelles Verhalten. Sie ermitteln überdies die Ursachen und Folgen von Kriminalität. Außerdem wissen sie über zahlreiche Kontroll- und Präventionsmethoden Bescheid.

 

Im Bereich der Strafverfolgung setzen sich Polizeioberkommissare mit unterschiedlichen Organisationen auseinander, die an der Strafverfolgung beteiligt sind. Zusätzlich kennen sie alle Vorschriften und Gesetze bei Strafverfolgungsverfahren. Weiters müssen sie sich mit der rechtmäßigen Anwendung von Gewalt auskennen.

 

Von der Polizei oder Armee wird gelegentlich Gewalt angewandt, um während Einsätzen auf Gewaltakte reagieren zu können. Dabei muss die Gewaltanwendung immer im Verhältnis zu den Sicherheitsanforderungen stehen. Auch ethische Bedenken müssen beachtet werden.

 

Zu den wohl spannendsten Aufgaben des Polizeioberkommissars gehören Recherche- und Ermittlungsarbeiten. Dabei wenden die Beamten unterschiedliche Strategien und Methoden an.

Polizeihauptkommissar


Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/polizei-polizist-uniform-2673363/