Polizeimeister - Polizist im mittleren Dienst

 

Polizeimeister — kurz erklärt

 

Polizisten haben in der Regel zwar alle eine Uniform an, aber wer welchen Dienstgrad hat, ist für die meisten Menschen nicht sofort zu erkennen. Dabei wird die Uniform durch Sterne gekennzeichnet, die für die Amtsbezeichnung des jeweiligen Polizisten stehen. Bei der Polizei gibt es viele unterschiedliche Karrieremöglichkeiten und Dienstgrade. Wir wollen uns mit dem Dienstgrad Polizeimeister einmal genauer beschäftigen und klären dazu die wichtigsten Fragen.

 

Was ist ein Polizeimeister?

 

Die Bezeichnung "Polizeimeister" gilt für einen Rang beim Polizeivollzugsdienst. Es ist das niedrigste Amt im mittleren Dienst, gleich nach der bestandenen Ausbildung bei der Polizei. Man nennt Auszubildende bzw. Berufsanfänger auch Polizeimeisteranwärter. Allerdings ist zu beachten, dass die Voraussetzungen je Bundesland unterschiedlich sind.

 

In Baden-Württemberg gibt es diesen Dienstgrad gar nicht mehr, nach einer Laufbahnprüfung wird der Anwärter direkt zum Polizeiobermeister ernannt. Wer das Amt des Polizeimeisters oder ein höheres Amt anstrebt, sollte sich vorab genau erkundigen, wie die Regeln in seinem Bundesland sind.

 

Die Aufgaben des Polizeimeisters

 

Die Arbeit als Polizeimeister ist sehr vielfältig und spielt sich im Büro wie auf der Straße ab. Ein Polizeimeister erledigt typische Tätigkeiten eines Sachbearbeiters, hilft mit bei der Organisation des Dienstplans und unterstützt bei der Ausbildung von neuen Mitarbeitern. Auch sind sie auf der Straße für die Sicherheit der Bürger zuständig sowie alle Tätigkeiten, die mit der Überwachung des Straßenverkehrs zu tun haben.

 

Als Polizist gehört es zu ihren Aufgaben, situationsgerecht auf Notfälle zu reagieren. Hierzu gehört die Durchsetzung von Recht und Ordnung sowie die Verbrechensbekämpfung. Zudem müssen Sie bei Sondereinsatzkräften mitwirken oder spezielle Aufgabengebiete übernehmen. In schwierigen Situationen müssen Sie in der Lage sein, richtige Entscheidungen zu treffen und angemessen auf Konflikte zu reagieren.

 

Für Auszubildende und Berufsanfänger ist der Polizeimeister ein Vorgesetzter, der für die Mitarbeiter Verantwortung trägt. In seinem Berufsalltag hat der Polizeimeister viel Kontakt zu anderen Institutionen.

 

Was verdient ein Polizeimeister?

 

Das Einstiegsgehalt ist schon als Polizeimeisteranwärter nicht schlecht und beträgt ca. 1300 Euro netto nach 2 Jahren ca. 1390 Euro netto. Nach absolvierter Prüfung kommen Polizeimeister in der Regel in die Besoldungsgruppe A7. Hier liegt das Einstiegsgehalt bei ca. 2300 Euro netto. Wie hoch das Gehalt tatsächlich ist, richtet sich nach dem Bundesland und deren Regeln für Auszubildende und Ausgelernte bei der Polizei.

 

Das Einkommen steigt mit den Dienstjahren oder auch beim Aufsteigen der Besoldungsgruppe. In der Besoldungsgruppe A9 kann ein Polizeimeister mit einem Nettogehalt von über 3000 Euro rechnen. Zusätzlich ist mit Zulagen für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit zu rechnen. Je nachdem welche Besoldungsgruppe der Polizist angehört, bekommt er einen Kinder- und Familienzuschlag.

 

Nach dem aktiven Polizeidienst bekommt ein Polizist eine Beamtenpension, die weitaus höher ist als die normale Rente. Ein Polizeimeister kann im Jahr mit mindestens 30 Urlaubstagen rechnen.

 

Aufstiegschancen

 

Ein Polizeimeister hat viele Möglichkeiten, die Karriere zu fördern. Unabhängig davon, ob er an einer örtlichen, staatlichen oder bundesweiten Einrichtung arbeitet, gibt es zahlreiche Wege, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Von der Teilnahme an Weiterbildungskursen bis hin zur Beförderung zum Kommissar bietet die Polizei allen Beamten eine Reihe von Aufstiegschancen.

 

Nach dem Polizeimeister folgt meist der Dienstgrad Polizeiobermeister. Diese haben auch eine Führungseigenschaft und unterstützen die Staatsanwaltschaft beim Ermitteln. Wer bei der Polizei in den gehobenen Dienst möchte, muss ein duales Studium absolvieren.

 

Als Kommissar sind die Aufgaben am Anfang recht Ähnliche wie als Polizeimeister. Allerdings ist das Gehalt mit ca. 4000 Euro wesentlich höher und man kann sich bei der Kriminalpolizei einsetzen lassen.

 

Mit einem weiteren Studium von zwei Jahren kann ein Polizist es bis in den höheren Dienst schaffen. Der Polizeirat oder Kriminalrat ist der Einstiegsdienst. Aufstiegschancen gibt es noch bis zum Polizeidirektor/Kriminaldirektor. Es gibt bei der Polizei nicht unbedingt die klassische Laufbahn. Die Wege sind oft so unterschiedlich wie die Menschen an sich.

 

Auch als einfacher Polizeimeister kann man es bis zum gehobenen Dienst schaffen. Hierbei kommt es auf die Berufserfahrung und Jahre an sowie auf die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden.

 

Dienstgradabzeichen

 

Auf der Uniform eines Polizisten sind die Abzeichen bzw. Sterne abgebildet. Dadurch können auch Außenstehende erkennen, welchen Dienstgrad der Polizist vor ihnen hat. Ein Polizeimeister der Besoldungsgruppe 7A ist an zwei Sternen an seiner Uniform zu erkennen. Die Sterne eines Schutzpolizisten des mittleren Dienstes sind hellblau auf dunkelblauen Stoff.

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Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/polizei-finnland-motorrad-helsinki-3779291/